The CD Arrives


Robert had gone down to Carinthia, the southernmost tip of the German-speaking world, the mountainous Almost-Italy which informs his speech with the lilt and melody of that lake district. He is a Carinthian and you hear it in the music, which definitely has an altitude. Indeed I know the region well from long nights discussing the Eastern world with Janko Messner, the poet, in his mountain hide-out.

Wilding and I were on the cell phones together, sounding as if we were just round the corner, not leagues apart with the Alps stuck in between. I asked him to send me the CD. Sure enough, a couple of days later, I went downstairs to my brassy post box, whose doorlet clatters when you expose the oblongs within, and there was the quilted Jiffy. On the modest, thin jewel case was a yellow post-it. It contained a few lines indicating a choice, a suggestion and some self-criticism. Composers will be self-critical, a common ailment amongst the musically active. We hear ourselves and not everything we do is right. Yes, you take a wrong turning in music. But then you come back to your road and take many right ones.

Wilding has taken many right ones. I like what he does. It is firmly embedded in the tradition that has hovered over Vienna since Schönberg headed out in the nineteen-twenties. But there is something now-ish about it, something which happens when a tradition becomes so robust that it will hold up a new, young spirit. There is verve here. There is life in here, and that is surely what music is about.



Sehn Fruon





Die CD kommt an


Robert ist nach Kärnten hinuntergefahren, der südlichsten Spitze der deutsch-sprachigen Welt, in das gebirgige Beinahe-Italien, welches sein Sprechen mit dem beschwingten Rhythmus und der Melodie dieses Seen-Gebietes anhaucht. Er ist Kärntner und man hört es in seiner Musik, die gewiss eine Höhe besitzt. Ich kenne diese Region gut von langen Nächten, die ich über die Östliche Welt diskutierend mit dem Poeten Janko Messner verbrachte, in seinem Versteck in den Bergen.

Wildling und ich waren über das Mobiltelefon verbunden, es klang, als wären wir gerade ums Eck von einander, nicht durch Welten getrennt, mit den Alpen dazwischen. Ich bat ihn, mir eine CD zu schicken. Tatsächlich, einige Tage später ging ich hinunter zu meinem messingfarbenen Postkasten, dessen Türchen klappert, wenn man die länglichen Sachen darinnen hervorholt und dort war das luftgepolsterte Kuvert. In der bescheidenen dünnen CD-Hülle war ein gelbes Post-It. Es enthielt ein paar Zeilen zur Auswahl der Stücke, einen Vorschlag und ein wenig Selbstkritik. Komponisten sind selbstkritisch, eine Symptom, das den musikalisch Aktiven gemeinsam ist. Wir hören uns und nicht alles was wir tun ist richtig. Ja, man nimmt mitunter eine falsche Abzweigung in der Musik. Aber dann kommt man zurück auf die Straße und nimmt viele richtige.

Wildling hat viele richtige genommen. Ich mag was er tut. Es ist fest eingebettet in die Tradition, die über Wien schwebt, seit Schönberg in den Neunzehnzwanzigern vorangeschritten ist. Aber es ist etwas Jetziges an ihr, etwas das passiert, wenn eine Tradition so robust wird, dass sie einen neuen Geist zu tragen im Stande ist. Hier gibt es Verve. Hier ist Leben und das ist sicher das, worum, es in der Musik geht.



Sehn Fruon

(übersetzt von I.-J.V.)